Methoden der Sexual-therapie – ein Überblick
Vielleicht haben Sie schon einmal von Sexualtherapie gehört und sich gefragt, welche Methoden es eigentlich gibt – und worin sie sich unterscheiden. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen einen Überblick über einige bekannte Methoden der Sexualtherapie geben und zugleich erzählen, warum ich selbst körperorientiert nach dem Sexocorporel arbeite.
Das Sensualitätstraining nach Masters & Johnson
Die klassische Sexualtherapie nach Masters & Johnson gilt als eine der ersten strukturierten Formen moderner Sexualtherapie. Im Mittelpunkt steht das sogenannte Sensualitätstraining (Sensate Focus). Paare werden dabei angeleitet, sich Schritt für Schritt bewusst und ohne Leistungsdruck zu berühren.
Ziele sind unter anderem:
- Leistungsdruck und Angst vor Versagen abzubauen,
- die Wahrnehmung für Berührung und Genuss zu stärken,
- und den Fokus weg von „funktionieren müssen“ hin zu „fühlen dürfen“ zu lenken.
Die syndyastische Sexualtherapie
Die syndyastische Sexualtherapie nach Loewit und Beier rückt die Beziehungsqualität in den Vordergrund. Sexualität wird als Form der Körperkommunikation verstanden, in der Grundbedürfnisse nach Nähe, Sicherheit und Anerkennung ausgedrückt werden.
In dieser Methode liegt der Schwerpunkt auf:
- der Verständigung über Wünsche und Grenzen,
- dem Erleben von Zuwendung und emotionaler Verbundenheit,
- und dem gemeinsamen Entwickeln neuer Formen von Nähe.
Systemische Sexualtherapie
Die systemische Sexualtherapie, wie sie z. B. Ulrich Clement beschrieben hat, betrachtet Sexualität im Kontext der Beziehung und des gesamten Lebenssystems. Im Mittelpunkt steht das sexuelle Begehren und die Frage, wie Unterschiedlichkeit in einer Partnerschaft gelebt werden kann.
Hier geht es darum,
- eigene Wünsche, Fantasien und Ängste ernst zu nehmen,
- die Perspektive des Gegenübers kennenzulernen,
- und Wege zu finden, Differenzen konstruktiv zu nutzen.
Sexocorporel – Sexualtherapie mit dem Körper
Der Sexocorporel ist ein sexualtherapeutischer Ansatz, der in den 1960er- und 70er-Jahren von Jean-Yves Desjardins entwickelt wurde. Er versteht Sexualität als Körperkompetenz, die sich ein Leben lang entwickeln lässt.
Im Sexocorporel geht es unter anderem um:
- Atmung, Bewegung und Muskelspannung,
- die individuelle Erregungsdynamik,
- und die Verbindung von Körpererleben, Emotion und Gedanken.
In meiner Praxis in München arbeite ich vor allem mit diesem Ansatz, weil er den Körper nicht nur als „Funktionsträger“, sondern als lebendigen Ausdruck von Persönlichkeit, Geschichte und Beziehungsfähigkeit versteht.
Mehr Informationen zu diesem Ansatz finden Sie beim Institut Sexocorporel International.
Welche Methode ist die „richtige“?
Es gibt nicht die eine richtige Methode der Sexualtherapie. Entscheidend ist, was Sie brauchen, wie Sie geprägt sind und womit Sie sich wohlfühlen. Manche Menschen wünschen sich eher ein strukturiertes Vorgehen mit klaren Übungen, andere legen großen Wert auf Gespräch und Reflexion, wieder andere wollen vor allem über den Körper einen neuen Zugang finden.
In meiner Arbeit verbinde ich – je nach Bedarf – Elemente aus verschiedenen Ansätzen, mit einem klaren Schwerpunkt auf der körperorientierten Sexualtherapie nach dem Sexocorporel.
Fazit: Methoden der Sexualtherapie als Einladung
Die verschiedenen Methoden der Sexualtherapie bieten unterschiedliche Zugänge zu einem gemeinsamen Ziel: Sexualität leichter, freier und verbundener zu erleben. Wenn Sie neugierig sind, welcher Weg für Sie oder Ihre Partnerschaft passend sein könnte, begleite ich Sie gerne dabei, das herauszufinden.
💗 Körperorientierte Sexualtherapie in München
In meiner Praxis für Sexualtherapie in München arbeite ich überwiegend nach dem Sexocorporel – achtsam, respektvoll und mit Blick auf Ihren Körper, Ihre Geschichte und Ihre Beziehung.
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