Wenn die Erektion nicht mehr „steht“ 
– was Erektionsprobleme wirklich bedeuten

Erektionsprobleme gehören zu den häufigsten sexuellen Schwierigkeiten bei Männern – und sie sind weit verbreitet. In meiner Praxis für Sexualberatung und Sexualtherapie in München erlebe ich immer wieder, wie sehr dieses Thema Männer verunsichert.
Plötzlich scheint etwas nicht mehr zu „funktionieren“, was früher selbstverständlich war.
Oft entstehen Scham, Selbstzweifel und die Sorge, kein „richtiger Mann“ mehr zu sein.

Doch die gute Nachricht ist: Eine Erektionsstörung ist kein Versagen.
Sie ist häufig ein Signal des Körpers, das auf Stress, emotionale Belastung oder Beziehungsdynamiken aufmerksam macht – und sie lässt sich verstehen und behandeln.

Was genau ist eine Erektions-störung?

Von einer erektilen Dysfunktion (ED) spricht man, wenn es über mehrere Monate hinweg immer wieder zu Schwierigkeiten kommt, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten – obwohl sexuelles Begehren vorhanden ist.
Die Ursachen sind meist vielschichtig: körperlich, psychisch und partnerschaftlich miteinander verwoben.

In der Sexualtherapie betrachten wir die Erektion nicht isoliert, sondern als Teil eines lebendigen Zusammenspiels zwischen Körper, Emotion und Gedanken.
So entsteht ein ganzheitlicher Blick auf das, was die Erektion beeinflusst – und was sie wieder in Fluss bringen kann.

„Er steht, also bin ich“ – wenn die Erektion zur Identität wird

Viele Männer erleben ihre Erektion nicht nur als körperliche Reaktion, sondern auch als Ausdruck ihrer Männlichkeit, Stärke und Lebenskraft.
Wenn sie ausbleibt oder unzuverlässig wird, kann das schnell an Selbstvertrauen und Identitätsgefühl rütteln. Oft entsteht Scham, Verunsicherung oder das Gefühl, „nicht genug“ zu sein.

In meiner Arbeit sehe ich, dass die Erektion für viele Männer wie ein Symbol für Selbstwert und innere Aufrichtung geworden ist.
Wenn der Körper dann nicht so reagiert, wie man es erwartet, fühlt es sich an, als würde etwas Grundlegendes ins Wanken geraten.

Doch Sexualität ist weit mehr als die Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder zu halten.
Sie ist ein lebendiger Ausdruck von Nähe, Sinnlichkeit und emotionaler Präsenz.
Wenn Männer lernen, sich selbst nicht über Leistung, Härte oder Kontrolle zu definieren, sondern über Empfindung, Kontakt und Genuss, öffnet sich ein neuer Zugang zur eigenen Sexualität – entspannter, echter, verbundener.

Warum eine Erektionsstörung entsteht

Eine Erektion ist kein willentlicher Akt, sondern ein feines Zusammenspiel von Körper, Nervensystem, Emotionen und Beziehung.
Wenn Druck, Angst oder Stress dieses Gleichgewicht stören, blockiert oft auch die Erregung.

 Fördernde Faktoren:

• Entspannung, Vertrauen und Nähe
• Sinnliche, bewusste Berührung
• Verbindung zum eigenen Körper

Hemmende Faktoren:

• Leistungsdruck („Ich muss funktionieren“)
• Stress, Sorgen oder Erschöpfung
• Negative Selbstbilder oder Vergleiche
• Ungesprochene Konflikte in der Beziehung

Im Sexocorporel verstehen wir Sexualität als Körperkompetenz – also etwas, das wir entwickeln und erweitern können.
Wenn Männer lernen, ihren Körper bewusster wahrzunehmen, zu atmen, Spannung zu regulieren und Empfindungen zuzulassen, kann die natürliche Erregung wieder ins Fließen kommen.

Sexualtherapie bei Erektions-problemen – mein Ansatz

In meiner Praxis in München arbeite ich körperorientiert, achtsam und ressourcenorientiert nach dem Konzept des Sexocorporel.
Dabei geht es nicht darum, die Erektion zu „reparieren“, sondern zu verstehen, warum sie sich verändert hat – und was sie gerade ausdrücken möchte.

Gemeinsam erforschen wir, welche körperlichen, emotionalen und kognitiven Faktoren beteiligt sind.
Ziel ist es, Sexualität wieder als lustvoll, entspannt und verbunden zu erleben.

Ich unterstütze Männer dabei:

•  den Körper und die Atmung bewusster zu spüren,
• Spannungen zu regulieren,
• Lust als positive Energie wahrzunehmen,
• alte Glaubenssätze über „männliche Leistung“ loszulassen,
• und mit der Partnerin oder dem Partner offener über Wünsche und Unsicherheiten zu sprechen.

Erektionsprobleme als Einladung

Erektionsprobleme bedeuten nicht, dass etwas „kaputt“ ist.
Sie laden vielmehr dazu ein, innezuhalten, sich selbst neu zu entdecken und Körper, Emotion und Lust wieder miteinander in Einklang zu bringen.

Fast jeder Mann erlebt im Laufe seines Lebens Phasen, in denen die Erektion nicht so zuverlässig funktioniert.
Das ist kein Grund zur Scham – sondern eine Möglichkeit zur Entwicklung und zur bewussteren Verbindung mit sich selbst.

Mein Fazit

Eine Erektion ist mehr als ein körperlicher Reflex – sie ist Ausdruck von Lebendigkeit, Vertrauen und innerer Verbundenheit.
Wenn Männer lernen, mit sich selbst freundlich zu sein und ihren Körper wieder als Verbündeten zu erleben, kann Sexualität wieder lustvoll, entspannt und erfüllend werden.

Wenn Sie oder Ihr Partner unter Erektionsproblemen leiden, begleite ich Sie gerne auf diesem Weg – achtsam, respektvoll und körperorientiert.

LikeDich – Sexualberatung und Sexualtherapie in München

Ich freue mich, Sie kennenzulernen.